Kaninchen französische Art (nach einem Rezept von Kolja Kleeberg)

Nach meiner durchaus kulinarisch gelungenen Begegnung mit Kaninchen in Form eines Risottos wollte ich schon seit längerer Zeit wieder einmal ein Rezept damit kochen. Nur leider fehlte es mir in zuletzt doch mächtig an Inspiration. Trotz aller möglicher Kochzeitschriften, die ich mittlerweile in den Einkaufswagen lege und welche überall in der Wohnung als Lektüre verteilt liegen, finde ich nicht die richtige Lust um etwas anzupacken. Deswegen habe ich mir mal wieder eine Sendung 'Lanz kocht' auf ZDF angeschaut - zum Glück ist dazu kein Fernseher notwendig (den ich nicht habe), sondern man kann sich das Ganze auch in der zdf-mediathek anschauen, wo man nach ein paar Klicks auch gleich noch zu den passenden Rezepten der Sendung findet - wirklich praktisch. Früher war es immer eine Tradition, dass Robert und ich diese Sendung zusammen angeschaut haben, aber das hat sich dann irgendwie verloren, auch weil wir beide das 'Original' mit Kerner so sehr mochten. Hiermit möchte ich meine Meinung revidieren, der neue Moderator Markus Lanz wäre nicht für so eine Sendung geeignet (wie ich zuerst dachte). Er macht es anders (und das ist auch gut so); und wenigstens nimmt er auch selbst mal den Kochlöffel in die Hand. Zurück zum Punkt: Neulich gab es eine Sendung zum Thema französische Küche; und Kolja Kleeberg servierte Kaninchen in einer Sauce aus Creme fraiche und Dijon Senf. Die Backpflaumen darin fand ich etwas seltsam, aber nach dem Geschmackstest muss ich sagen, dass die Süße hervorragend mit dem Senfaroma harmonierte ... Ich hatte zwar die 'ursprünglichen' Rezepte mit Rotweinsauce aus meinem 'Culinaria Frankreich' Buch hervorgestöbert, aber diese Variante war mir dann doch zu alkoholreich. Die einzige geschmackliche Änderung, die ich mir an Kolja Kleebergs Rezept erlaubte war Rosmarin gegen Estragon auszutauschen - da dieses Gewürz viel zu selten das Tageslicht erblick und gut zu Senf und Kaninchen passt, wollte ich es unbedingt verwenden; eine ausgezeichnete Entscheidung wie sich später herausstellte. Da keine braunen Champignons aufzutreiben waren, mußte ich den 'Waldpilz-Mix' aus der Tiefkühltruhe verwenden - ich könnte mir vorstellen, dass nur Pfifferlinge auch eine gute Alternative wären. Fazit: Wer ein etwas 'edleres Sößchen' zu Nudeln braucht, sollte dieses hier unbedingt ausprobieren!



für 4 Personen
  • 750 g Kaninchen-Rückenfilet
  • 4 - 6 EL Dijon Senf (mit Honig)
  • 4 Schalotten
  • 250 g Waldpilz-Mix (aus der Tiefkühltruhe)
  • 100 ml Weißwein, trocken
  • 500 ml Geflügelbrühe
  • 200 g Crème fraîche
  • 2 leicht gehäufte TL getrockneter Estragon
  • 8 Backpflaumen, ohne Stein
  • Öl und Butter zum Braten
  • Pfeffer aus der Mühle, schwarz
  • Salz
Das Kaninchenfilet würfeln, salzen, pfeffern und mit Senf einreiben. In Butter und Öl im Schnellkochtopf anbraten. Die Schalotten und Pilze zufügen und mit Weißwein ablöschen. Die Brühe zugeben und Crème fraîche einrühren. Estragon und Backpflaumen zufügen, aufkochen lassen, den Topf zudecken und das Kaninchen 14 bis 20 Minuten garen. Danach die Pflaumen zerdrücken (bindet die Sauce) und noch einmal ca 10 Minuten offen köcheln lassen um die Sauce zu reduzieren, bis sie die gewünschte Konsistenz hat. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen am besten Bandnudeln oder Linguini.

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