Gefüllte Focaccia-Stangen

Mit gefülltem Brot hatte ich bisher nie richtig Glück - entweder war es zu feucht oder der halbe Inhalt quoll aus dem Endprodukt, ganz zu schweigen von diversen Zusammenrollproblemen. Das einzige Brot, was mir immer gelingt, ist mein Focaccia. Zugegeben, das Rezept aus einer meiner Lieblingszeitschriften ist kein Original mit wahnsinnig viel Öl, sondern eine kleine runde handliche Variante mit verschiedenen Zutaten oben drauf - ich hatte schon Backpflaumen und Mandeln, Zwiebeln und Ziegenkäse (das muss ich auch noch unbedingt posten...) oder Kartoffeln und Thymian als Belag. Einfach Salz und Zucker gab es natürlich auch. Diese Brote sind bei meinen Freunden sehr beliebt, und immer das Erste was alle ist - ob beim Brunch oder beim Grillen. André mag sie sogar so sehr, dass er gerne einmal ein gutes Steak dazwischen legen möchte.
Normalerweise mache ich den Teig in meinem Brotbackautomat - Zutaten rein, anstellen, und wenn es piept, ist der Großteil der Arbeit erledigt. Nach meinem positiven Hefeteig-Erlebnis bei der vorletzten Daring Bakers Challenge (Meringue filled Coffee Cake) wollte ich es genau wissen - kann ich Focaccia-Teig auch nur 'by hand' machen? Dabei wollte ich unbedingt ein gefülltes Brot probieren, denn die herzhafte Variante des Coffee Cake von Audax Artifex mit Oliven, Parmesan und Mortadella tireb mir das Wasser im Mund zusammen. Ich war zuerst etwas skeptisch, ob der Eischnee unter dem Käse so eine gute Idee war, aber wie von Audax geschrieben war die Konsistenz dieser Mischung im fertigen Brot unwiderstehlich, also unbedingt ausprobieren! Die fertigen Stangen waren dann ein sehr schmackhafter Reiseproviant auf unserer Tour in der Sächsischen Schweiz.


Gefüllte Focaccia-Stangen
Rezept für 4 mittelgroße Stangen

für den Teig:
  • 100 g Tomaten-Pesto
  • 40 ml Olivenöl
  • 1/2 Würfel frische Hefe (oder 1 Päckchen Trockenhefe)
  • 500 g Mehl
  • 1 1/2 EL Honig
  • 200 ml lauwarmes Wasser
Die Hefe zusammen mit dem Honig ins Wasser geben (am besten zerbröseln) und rühren, bis sie sich komplett aufgelöst hat. In einer großen Schüssel das Mehl anhäufen und in die Mitte des Haufens eine Kuhle drücken. Da hinein nach und nach die Hefemischung geben, dabei mit einem Holzlöffel das Mehl aus der Mitte  einrühren, bis die Mischung eine dickflüssige Konsistenz hat. Den Vorteig 10 Minuten ruhen lassen, bis er anfängt Blasen zu bilden. Dann das Öl mit dem Pesto in den Vorteig rühren, danach immer mehr Mehl vom Rand dazugeben bis alles eingearbeitet ist. Den Löffel weglegen und nun kräftig mit einer Hand den Teig kneten, bis er schön elastisch ist. Das ist anstrengend und kostet Kraft, deswegen nicht zu zeitig damit aufhören ... Die Schüssel mit einem Geschirrtuch oder Frischhaltefolie abdecken und mindestens eine Stunde gehen lassen. Dann in vier gleich große Stücke teilen. Zu Rechtecken ausrollen (ca 15 x 20 cm), dabei nicht zu dünn werden lassen, damit beim Einrollen dann keine Löcher entstehen.



für die Füllung:
  • 2 Eiweiß, zimmerwarm
  • 2 EL Zucker
  • eine Prise Salz
  • 10 große Scheiben Mortadella, hauchdünn geschnitten
  • 100 g Parmesan, frisch gerieben
  • 125 g (grüne) Kräuteroliven, in Scheiben geschnitten
  • Rosmarin und Thymian
  • Salz und Pfeffer
Das Eiweiß mit dem Salz in einer Schüssel schlagen, bis sich weiche Spitzen bilden. Den Zucker langsam einrieseln lassen und weiterschlagen, bis das Eiweiß fest/steif ist. Jeweils 1/4 der Eiweißmasse auf dem Teig verteilen. Mit Parmesan und Oliven bestreuen, dann mit Rosmarin, Thymian, Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluß die Mortadella drauf legen. Zusammenrollen (über die lange Seite), die Enden zudrücken und unter die Rolle stecken, dabei aufpassen, dass die Rolle auf der Naht liegt. Auf ein mit Backpapier auslegtes Blech legen. Mit einer Küchenschere oder einem Messer die Stange einscheiden - die Schnitte sollten 2-3 cm tief sein und einen Abstand von zweieinhalb Zentimenter haben. Die Stangen abdecken und auf dem Blech noch einmal 15 Minuten gehen lassen. Im vorheheizten Backofen bei 180°C 25 Minuten backen.

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